Mittwoch, 15. Februar 2012

Wie steht es mit der Anerkennung?

(c) Rainer Sturm/pixelio.de
Bei Millionen von Menschen steigt das Herzinfarkt-Risiko dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK wieder an, nachdem es zuletzt wieder gesunken war. "Arbeitsstress wirkt wie Gift aufs Herz", so die Überschrift in den Dürener Nachrichten vom 15.02.2012.

Die Forscher der Berliner IGES Instituts haben unter anderem zu wenig Lob und Anerkennung der Vorgesetzten und auch mangelnde Entlohnung der Arbeitnehmer als ein Grund für dieses Phenomen herausgearbeitet, obwohl die Beschäftigten  sich in wachsendem Maße verausgaben. Als weitere Gründe werden angeführt: mißgünstige Kollegen und widersprüchliche Anweisungen.

Nun wäre es sicherlich zu einfach, dem Verhalten der Vorgesetzten und deren mangelndes Lob die ganze Verantwortung fürdie eigen Gesundheit in die Schuhe zu schieben (Stichwort: wer motiviert den Motivator? Irgendwo stecken nämlich die Vorgesetzten, bis hoch zum Chef ebenfalls in diesem Dilemma). Vielmehr liegt es sicherlich, an jedem Einzelnen, das richtige Maß zu finden, sich, seinen Körper und seinen Geist gesund zu halten.

Wir werden die Arbeitswelt nicht ändern können, dafür sind wir mittlerweile viel zu sehr weltweit verflochten. Doch wir können vor Ort etwas ändern, ganz besonders bei uns selbst.

"Wenn jeder an sich denkt, so ist an jeden gedacht!", diese vermeintlich etwas bzw. sehr egoistische klingende Weisheit trägt aber im Grunde einen Großteil an Wahrheit in sich. Natürlich nicht im egoistischen, sondern im wörtlichen Sinne.

Das Ziel sollte sein, dass jeder für sich auf seine ganz persönlichen Bedürfnisse achtet, sei es den nötigen Ausgleich durch Sport  oder durch Kontakte zu Freunden zu finden, durch persönliche Weiterbildung. Sei es dadurch, ganz besonders gut auf die körperlichen Signale zu achten.

Es geht um persönliche Wertschätzung, um Selbstliebe.

Viel zu oft suchen wir im Außen etwas, was wir uns eigentlich selbst zusprechen müssten. Doch wenn Sie sich selbst nicht wertschätzen, warum sollten es dann andere tun? Wenn Sie es sich selbst nicht wert sind, gut für sich zu sorgen, warum sollten es dann andere tun?

Dies geht weit über das Berufliche hinaus. Vielleicht haben Sie sich auch schon dabei ertappt, dass von Ihrem Partner erwarteten, Sie glücklich zu machen? Dass Ihre Kinder das Studium absolvieren sollen, das Sie nicht abgeschlossen haben, damit SIE stolz sein können?

Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Gut für sich sorgen, heißt nicht, immer nur die Hände in den Schoß zu legenm, wenn Ihnen danach ist. Es bedeutet, sich Zeiten für sich zu schaffen, Freiräume!

Auch werden sich damit Ihre Probleme nicht von heute auf Morgen in Luft auflösen. Aber möglicherweise werden Sie dem beruflichen und privaten Stress mit anderen Augen, mit anderen (kraftvolleren) Mitteln und Ressourcen begegnen können.

Fangen Sie bei sich an, etwas zu verändern (auch wenn es leichter ist, die "Schuld" beim anderen zu suchen). Nur Sie können etwas bewegen, nämlich bei sich. Sie können den anderen nicht ändern! Der ist nämlich vielleicht gerade dabei, Sie ändern zu wollen!!! Und schon haben wir eine Pad-Situation ;-)

Aber auch hier gilt wie bei allem: haben Sie Geduld mit sich und loben Sie sich für die kleinen Schritte und Erfolge. Loben Sie sich selbst! Dies hat darüber hinaus den Vorteil, dass Sie sich in der Regel eines sicher sein können: dieses Lob ist immer ernst gemeint!!!

Herzliche Grüße
André Leyens