Sonntag, 25. März 2012

Die Sachen mit den Bonbons ! :-)

Über das Phenonem der Habituation habe ich an anderer Stelle in diesem Blog bereits geschrieben. 

Es handelte sich um das Phenomen der Gewohnheit, das uns Menschen eigen ist. Wir können es nutzen, um schönen Dingen länger ihren Reiz zu bewahren und unangenehmere Dinge, die wir zu tun habe, erst einmal angenehmer für uns zu machen.

In beiden Fällen geht es also um Wiederholungen? Doch wie definieren wir, wie definiert unser Gehirn Wiederholungen?

(c) lupo/pixelio.de
 Nun, man hat herausgefunden, dass wir selbst es sind, die bestimmen, wie oft wir ähnliche Tätigkeiten als Wiederholungen empfinden. Genauer ausgedrückt, hängt es davon ab, wieviele Kategorien wir in unserem Kopf bilden.

Herausgefunden hat man dies mit folgendem Experiment:
Zwie Gurppen von Probanden sollten Bonbons mit verschiedenen Geschmacksrichtungen probieren. Wieviel sie aßen, wurde ihnen auf einem Computerbildschirm angezeigt. Der ersten Gruppe zeigte man jeweils nur die Gesamtzahl der gegessenen Bonbons, der anderen zeigte man die verzehrten Bonbons in den einzelnen Geschmacksrichtungen an, also wie viele Erbeerbonbons, wie viele Zitronenbonbons, usw...
Die Frage an die Versuchspersonen: "welche Bonbons haben "ie am meisten genossen?"
Das Eregbnis des Test: die Personen der zweiten Gruppe, der mehr Unterkategorien angezeigt wurden, empfanden einen höheren Genuß.

Also, obwohl die Bonbons ja nun objektiv für beide Gruppen gleich schmecken, scheint es, das sich die zweite Gruppe mehr auf die Unterschiede konzentriert und somit diesen Test nicht so schnell als "langweilig" empfindet als die erste Gruppe. Die zweite Gruppe empfindet weniger Wiederholungen.

Wie können Sie diese Erkenntnis nun in Ihrem Alltag nutzen?

Auch hier unterscheiden wir Dinge, die Sie nicht so gerne tun, oder Dinge, deren "Lustempfinden" Sie länger vorhalten wollen, auf der einen Seite und Dinge, die Sie ungern tun bzw. vielleicht abstellen wollen, auf der anderen Seite.

Für das erste gilt: achten Sie mehr auf kleine Unterschiede, auf die Details! Treiben Sie nicht einfach nur Sport, sondern gehen Sie das eine Mal zum Radfahren, das andere Mal, zur Fitness, usw... Mir, als Jemand, der der Gartenarbeit nicht wirlich etwas abgewinnen kann, der sie aber erledigen muss, will ich nicht in kürzester Zeit eine Wildnis hinter meinem Haus vorfinden, hat geholfen, die unterschiedlichen Tätigkeiten einzuteilen. Zum Beispiel: 1. Stunde:Umkraut jähten, 2. Stunde: Rasen mähen, usw...

Für das zweite gilt: "Verallgemeinern" Sie die Tätigkeit, die Sie gerne abstellen wollen.Bilden Sie also größere Kategorien. Wenn Sie gerne Computerspiele spielen, den Zeitaufwand dafür aber zurückfahren wollen, so könnte Ihnen helfen, wenn Sie nur in der Kategorie "Computerspiel" denken, statt in den einzelnen Spielen. So sagen Sie sich: "Vorhin habe ich doch schon ein Computerspiel gespielt, jetzt spiele ich nicht schon wieder ein Computerspiel!"

Probieren Sie es einfach makl aus!

Herzliche Grüße,
Ihr André Leyens

Montag, 12. März 2012

Schreiben Sie über Ihren nächsten Tag!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich möchte heute noch einmal kurz auf eine Anregung eingehen, die ich gestern bereits gemacht habe.

(c) Katharina Bregulla  / pixelio.de
Vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen, die sich Abends immer wieder mal (vielleicht gar täglich!) ein paar Minuten Zeit nehmen, die Dinge aufzuschreiben, die Ihnen über den Tag gut gelungen sind, die Ihnen gut gefallen haben, oder ähnliches mehr.

Was halten Sie denn nun davon, am Vorabend zusätzlich über Ihren nächsten Tag zu schreiben. Ich habe von dieser Übung in einem News-Letter eines NLP-Trainers, Ralf Senftleben, gelesen und fand die Anregung sehr gut.

Beginnen Sie Ihren Beitrag mit der Überschrift: "Ich würde folgendes bevorzugen..." und schreiben Sie dann auf, wie Sie zum Beispiel das bevorstehenden Gespräch mit Ihrem Chef erleben wollen (es ist sehr angenehm verlaufen, ich konnte ihm meine Anliegen sehr gut vermitteln, es war ein sehr harmonisches Gespräch,...) oder wie Sie sich selbst über den Tag sehen wollen (fit, vital, dynamisch, ..).

Versuchen Sie es so detailliert wie möglich zu beschreiben. Also bei Ihrem Chef zum Beispiel auch erläutern, worum es im Gespräch geht (Terminverschiebung für ein Projekt, oder eine bestimmte Hilfestellungfür einen Auftrag).

Bleiben Sie am Anfang mit Ihren Vorstellungen auch sehr nah an der "Realität", so dass Sie sich auch glauben können, dass sich die Dinge auch so zutragen könnten. Lassen Sie also am Anfang Aussagen wie "Ich wiege morgen 5 Kilo weniger", wenn Sie heute erst mit Ihrer Diät starten. Das Gleiche gilt mit einem Satz wie "Ich laufe morgen 10 Kilometer am Stück", wenn Sie es bis dato gerade mal zum Bäcker um die Ecke ohne Pause geschafft haben :-).

Was Sie dazu sonst noch beachten sollten, lesen Sie hier!

Viel Spaß beim Umsetzen.

Herzliche Grüße,
Ihr André Leyens

Sonntag, 11. März 2012

Dinge, die sich selbst voraussagen !?!?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

schon Henry Ford hat es damals gesagt:

"Ob Du glaubst, etwas zu können oder etwas nicht zu können... Du hast immer Recht!"

(c)Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com /pixelio.de
Anders ausgedrückt, wenn auch vielleicht mit etwas "Größenwahn": Sie können mit Ihren Gedanken die Welt verändern! 

Stimmt diese Aussage nun? Und wann ja, wie kommt das?

Nun, sie stimmt tatsächlich und ist auch wissenschaftlich belegt. Dieses Phenomen basiert auf der Tatsache, dass unser Gehirn (und damit wir!) dazu tendiert, Dinge zu verallgemeinern, Dinge in Stereotypen zu fassen. Somit brauchen wir in bestimmten Situationen nicht mehr aufmerksam sein, sie nicht mehr neu erlernen, sondern können auf Bekanntes zurückgreifen. Ob dieses Bekannte "gut" oder "weniger gut" ist, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe diese Begriffe bewusst in Einführungszeichen gesetzt, weil wir ja bereits an anderer Stelle gelernt haben, dass jeder von uns, immer sein Bestes gibt, sprich immer das tut, was ihm zu diesem Zeitpunkt möglich ist.

Wie funktioniert das denn nun, mit den Dingen, die sich selbst voraussagen, mit den "selbsterfüllenden Prophezeiungen"?

Nehmen wir dazu mal folgendes Beispiel, basierend auf unserer Verallgemeinerung, dass attraktive Menschen gleichzeitig auch nett und sympatisch sind. Treffen wir nun auf einen solchen Menschen (das hübsche Mädel oder den  netten jungen Mann im Zugabteil zum Beispiel), so wird diese Annahme aktiviert. Ich "weiß" nun, dass die Person nett ist und verhalte mich deshalb selbst auch nett und zeige mich von meiner Schokoladenseite. Die Person reagiert selbst ebenfalls nett und höfflich auf mein Verhalten und am Ende des Tages bestätigt sich meine Annahme wieder, dass attraktive Menschen nett und sympatisch sind.

Meine Annahme, meine Gedanken haben in mir ein Verhalten ausgelöst, das ein Verhalten beim anderen ausgelöst hat, das wiederum meine Gedanken bestötigt hat.

Das Ganze funktioniert nun leider auch umgekehrt, wie Paul Watzlawik uns in beeindruckender Weise in seiner Geschichte "Der Mann mit dem Hammer" schilderte (siehe sein Werk "Anleitung zum unglücklichsein").

Deshalb: achten Sie auf Ihre Gedanken! Sie wissen nämlich nicht, wann Sie ihnen wieder begegnen! :-)

Zum Schluß noch zwei kleine Übungen, die Sie immer wieder praktizieren können, auch täglich, wenn Sie wollen:

-.Fassen Sie doch morgens einen Entschluß, wenn Sie aus dem Hause gehen! Zum Beispiel: "Heute wird ein erfolgreicher Tag!"
- Schreiben Sie doch mal Tagebuch im Voraus! Schreiben Sie abends auf, was am folgenden Tag alles Positives passieren wird, welche Erfolge Sie erleben werden, welchen tollen Menschen Ihnen begegnen werden, usw...!

Tun Sie beides mit einem Lächeln auf den Lippen! Auch das haben wir ja gelernt!


Dies ist natürlich nie eine Garantie, das alles we am Schnürchen laufen wird, aber wie wir gelernt haben (hier und im vorherigen Post!): schaden kann es nicht! Und Ihr Umfeld wird es Ihnen durch sein Verhalten danken.


Herzlichst
Ihr André Leyens
 

Gesichtsrückkopplung !?!?

Wir wissen es alle, liebe Leserinnen, liebe Leser:

 Lachen ist gesund und tut gut!.

(c) Gerrit Schmit/pixelio.de
 Wissenschaftlich ist die Wirkung von Freude, die sich ja bei uns Menschen überwiegend durch Lachen ausdrückt, in vielen Studien nachgewiesen worden: Lachen fördert somit den Heilungsprozess von Krankheiten, beeinflusst positiv das Herz-Kreislaufsystem, und viele Dinge mehr.

Doch es gibt dann wiederum Tage, wo uns nach Lachen so gar nicht zu Mute ist, wo es uns gar förmlich im Halse stecken bleibt. Sie werden solche Tage kennen: Sie haben gerade eine Prüfung versemmelt, oder der lange angestrebte Auftrag ist Ihnen durch die Lappen gegangen, ein wichtiger Termin wurde abermals verschoben oder gar endgültig gecancelt... Lachen Sie dann?  Wahrscheinlich nicht....Eher rutscht Ihre Stimmung dann ins "Bodenlose" und Sie fühlen sich überhaupt nicht mehr gut!!

Dem Psychologe Silvan Tomkins wird nun eine Theorie zugeschrieben, die Ihnen in solchen Situationen weiterhelfen kann: die Facial-Feedback-Theorie oder auf Deutsch die "Gesichtsrückkopplungstheorie".

Sie besagt, dass nicht nur unser Gemütszustand unsere Mimik beeinflusst und uns bei freudigen oder lustigen Ereignissen zum Lachen bringt, sondern auch, dass diese Beeinflussung genauso gut umgekehrt funktioniert. Also sollte der erste Ansatz zum einer Verbesserung der Gemütslage in schwierigen Zeiten sein, "gute Mine zum bösen Spiel" zu machen: Lächeln Sie! ... Lachen Sie! ... Tun Sie zumindest erst mal so!

Ihr Gehirn wird sehr bald darauf reagieren und schnell wird es Ihnen besser gehen. Dazu kommen noch angenehme Nebeneffekte:
- durch die bessere Stimmung werden Sie womöglich klarer denken können und für Ihr Problem möglicherweise schneller eine Lösung finden
- wahrscheinlich werden Sie so auch ganz anders auf Ihr Umfeld, auf Ihre Mitmenschen wirken. Ihr Kollegin, Ihr Nachbar, die Verkäuferin an der Kasse...sie alle nehmen Ihr Lächeln wahr und gehen unbewusst davon aus, dass Sie ein netter und sympatischer Mensch sind und dass die Begegnung mit Ihnen einen tollen Verlauf nehmen wird.... Auch eine Art von Rückkopplung, die Ihnen wieder zu Gute kommt.

Also beherzigen Sie ab sofort: "Wer zuerst lacht, lacht am Besten!"

Herzlichst
Ihr André Leyens