Liebe Leserinnen, lieber Leser,
ich möchte mich aus der „Sommerpause“ mit einer weiteren
Buchempfehlung für die nun kommende dunkle Jahreszeit zurückmelden.
Es handelt sich im die Biografie einer der großen Persönlichtkeiten aus dem Wirtschaftsleben der letzten Jahrzehnte, Steve Jobs.
Wir kennen ihn alle durch die fantastischen Produkte, die er
auf den Markt brachte. Viele von Ihnen werden das eine oder andere besitzen. Er
hat über die Jahre eine wahre Fangemeinde um sich geschart, ähnlich einem
Popidol.
Doch wer war Steve Jobs wirklich? Wie dachte er? Welche
waren seine Überzeugungen? Wie sahen ihn die Menschen, die ihn begleitet haben?
Seine Familie, seine Geschäftspartner? Wie war sein Verhältnis zu Bill Gates?
Wie entstand Apple? Wie erlebte er seinen Rausschmiss dort?
Und warum stiegt er dann doch wieder ein? Welche Ziele verfolgte Jobs, die zu
Mac, iPod, iPhone und iPad führten?
Alle diese Fragen werden in eindrucksvoller Weise in dem
Buch von Walter Issacson beantwortet.
„Steve Jobs war einer der größten amerikanischen Innovatoren
– mutig genug, um anders zu denken, verwegen genug, um zu glauben, er könne die
Welt verändern und talentiert genug, es tatsächlich zu tun“ (Barack Obama)
„Er (Jobs) ist sehr empfindsam. Das ist es, was sein
antisoziales Verhalten, seine Grobheit, so unbegreiflich macht. Ich verstehe
ja, dass unsensible Leute grob zu anderen sind, aber jemand, der so empfindsam
ist? Einmal habe ich ihn gefragt, warum er immer so ausrastet. Er sagte: „ Ich
raste aber nicht lange aus.“ Er ist wie ein Kind, das sich furchtbar über
irgendetwas aufregt und es sofort wieder vergisst. Aber manchmal, glaube ich,
ist er wirklich sehr frustriert, und seine Art, sich davon zu befreien, ist, es
an jemand anderem auszulassen. Außerdem glaube ich, dass er sich dazu berechtigt
fühlt. Er denkt, er muss die normalen Regeln des sozialen Miteinanders nicht
beachten. Weil er so empfindsam ist, weiß er genau, wie man jemanden am besten
trifft, um ihn zu verletzen. Und das tut er auch. Nicht sehr oft. Aber von Zeit
zu Zeit.“ (Jonathan Ive, Leiter der Designabteilung bei Apple) (S. 545)
„Meine Leidenschaft bestand darin, eine überdauernde Firma
aufzubauen, in der Leute motiviert waren, großartige Produkte herzustellen.
Alles andere war zweitrangig. Sicher, es war toll, dass wir Profit machten,
denn das erlaubte mir, großartige Produkte herzustellen. Doch meine Motivation
waren die Produkte, nicht der Profit ….. Unser Aufgabe ist es herauszufinden,
was die Leute wollen, ehe sie es selbst herausfinden. Ich glaube, dass Henry
Ford einmal gesagt hat: „Hätte ich meine Kunden gefragt, was sie haben wollen,
hätten sie mir geantwortet: „Ein schnelleres Pferd!““……. Ich kann es nicht
ausstehen, wenn Leute sich selbst als „Unternehmer“ bezeichnen, wenn sie in
Wirklichkeit nur versuchen, ein Start-up aufzubauen, es dann zu verkaufen oder
an die Börse zu bringen, um entsprechend abzukassieren und daraufhin anderswo
weiterzumachen. Sie sind nicht bereit, die Arbeit auf sich zu nehmen, die für
den Aufbau einer echten Firma notwendig ist. Dies ist die schwerste Aufgabe,
die es im Geschäftsleben gibt. Auf diese Weise trägt man wirklich etwas bei und
fügt dem Vermächtnis derer, die vor einem da waren, etwas hinzu. Man baut ein
Firma auf, die auch noch eine oder zwei Generationen von heute aus gesehen für
etwas stehen wird. Genau das haben Walt Disney, Hewlett und Packard und die
Leute, die Intel aufbauten, getan. Sie schufen eine Firma, die bleibt, nicht
nur eine zum Geldverdienen. Ich wollte erreichen, dass Apple genau so eine
Firma ist…… Was hat mich angetrieben? Ich denke, die meisten kreativen Menschen
wollen ihre Anerkennung dafür zum Ausdruck bringen, dass es ihnen möglich war,
die Arbeit anderer, die vor uns waren, zu nutzen.“ (Steve Jobs über sich
selbst, Auszüge aus den Seiten 661 bis 666)
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Sie werden
womöglich manches Mal innehalten, sei es vor Entrüstung, sei es vor
Betroffenheit oder aber auch weil Sie dieser Mensch, sein Verhalten und seine
Ansichten einfach nur berühren und bewegen.
Herzliche Grüße
André Leyens